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Das Thema Video ist aufgrund der vielen Formate, Codecs, Container und Betriebssysteme / Browser sehr komplex. 

Empfohlenes Format

In der Praxis hat sich der mp4 (oder MPEG-4) Container mit dem H.264 Video-Codec für Video und dem mp3 Audio-Codec für Audio etabliert. Aktuelle Versionen von Firefox, Chrome und Safari können solche Videos abspielen. 

Hier noch ein paar technische Hinweise:

Soll ein Video in OpenOLAT hochgeladen werden, sollte neben dem Format des Weiteren noch die Dateigrösse (wegen Netzwerkverkehr vor allem beim Download) beachtet werden, da der durch Video generierte Netzwerkverkehr sehr hoch ist. Ein Anwendungsbeispiel finden Sie hier.
Videos werden in sogenannten Containern als Datei mit einer Datei-Endung gespeichert. Der Container enthält eine oder mehrere Video- und Tonspuren, die mit jeweils einem Codec codiert sind. Ein Codec ist im Wesentlichen ein Kompressionsalgorithmus und eine Beschreibung wie die Daten abgelegt sind.
Leider werden manche Datei-Endungen auch für Container- und auch Codierungsnamen verwendet. Deshalb ist bei einer Video-Bezeichnung nie ganz klar, ob es sich um die Codierung, die Datei-Endung oder den Container handelt.

Dateigrösse 

Die Dateigrösse eines Videos ist von vielen Parametern abhängig. 

Auflösung
 Anzahl Pixel in der x und der y...
Anzahl Pixel in der x und der y Achse. Bekannte Auflösungen wären z.B. 480x320, 800x600, 1024x567, 1280x720, 1920x1080. Ab einer Auflösung von 1280x720 spricht man von HD-Auflösung.
He höher die Auflösung, desto mehr Speicher wird benötigt.
 
Bildfrequenz (frames per second) 
 Ab ca. 16 Bildern pro Sekunde werden...

Ab ca. 16 Bildern pro Sekunde werden Bilder als Film wahrgenommen. Dies variiert jedoch stark je nach der Intensität der Bewegung. Im Kino werden traditionell 24 Bilder pro Sekunde Verwendet. Das Europäische PAL Fernsehformat verwendet 25 Bilder pro Sekunde, das Amerikanische NTSC 30 Bilder pro Sekunde.

Die Framerate kann variabel oder konstant festgelegt werden. Z.B. bei einem Film der aus PowerPoint Folien besteht kann es sein, dass ein einzelnes Frame mehrere Sekunden lang ohne Veränderung gültig ist. In einem solchen Fall ist eine variable Framerate zu empfehlen.

Je mehr Bilder pro Sekunde gezeigt werden, desto mehr Speicher wird benötigt. 

Interlacing 
 Mit einem Trick kann die Bildfrequenz verdoppelt...

Mit einem Trick kann die Bildfrequenz verdoppelt werden ohne mehr Speicherplatz zu benötigen. Dabei wird alternierend nur jede zweite Zeile des Bildes übertragen und auf dem Bildschirm ersetzt. Dies führt zu einem leicht weniger scharfen Bild, da die Zeilen in den Bildern jedes zweite Mal nicht ganz zueinander passen. Durch die Bewegung im Film ist das aber in den meisten Fällen vernachlässigbar.

Verwendet man Interlacing bei gleichbleibender Framerate, so wird weniger Speicher benötigt.

 Codec 
 Der Codec ist ein Kompressionsalgorithmus...

Der Codec ist ein Kompressionsalgorithmus um die Videodaten möglichst klein abzuspeichern. In der Regel ist diese Kompression verlustbehaftet, ansonsten würden die Datenmengen viel zu gross sein. Codecs haben eine Vielzahl von Optimierungsparametern. Je nach Einstellungen dauert der Kompressionsschritt länger oder weniger lang. Es sind Optimierungen hinsichtlich Darstellungsqualität, Dateigrösse und Kompressionsdauer möglich.

Je stärker komprimiert, desto weniger Speicher wird benötigt. 

Verschiedene Geräte / Browser haben verschiedene Bildschirmauflösungen und unterstützen unterschiedliche Codecs. Mit einem Transcoding werden von einer ursprünglich möglichst hochwertigen Video- oder Audiodatei mit Hilfe einer speziellen Software Kopien angefertigt, die mit verschiedenen Auflösungen, Bitraten und Codecs komprimiert wurden.

Transkodierung ist das Umwandeln einer Audio- oder Video-Datei in ein anderes Audioformat oder Videoformat.
 Folgende Versionen eines Films sind abhängig von der Nutzung sinnvoll:
  • mp4 / h264 hoch auflösend mit hoher Bitrate für Desktop 
  • mp4 / h264 mittel auflösend mit mittlerer Bitrate für Tablet oder Desktop mit schlechter Internetanbindung 
  • mp4 / h264 klein auflösend mit tiefer Bitrate für mobile Geräte 
  • WebM / VP9 mittel auflösend mit mittlerer Bitrate für Geräte welche mp4 / h264 nicht unterstützen
  • Ogg / Theora mittel auflösend mit mittlerer Bitrate für Geräte welche mp4 / h264 nicht unterstützen

WebM und Ogg sind heute nicht mehr unbedingt notwendig da Google weiterhin und Firefox neu ebenfalls mp4 unterstützen. WebM ist ein von Google und Ogg ein von Firefox propagierter Container.

Für die Anwendung innerhalb von OpenOLAT wählen Sie am bestene eine kleine bis mittlere Auflösung mit tiefer bis mittlerer Bitrate.

Bitrate (kbps) 
 Die Bitrate definiert wieviele....

Die Bitrate definiert wieviele Datenbits pro Sekunde Videomaterial anfallen. Die Bitrate kann konstant definiert oder variabel sein. Im Variablen Fall wird eine Höchstlimite definiert. Die Bitrate definiert direkt wie gross ein Film ist und beeinflusst die Qualität des Bildes erheblich. Um dieselbe Bildqualität zu erhalten bei grösserer Auflösung muss die Bitrate um denselben Faktor erhöht werden.

Je grösser die Bitrate bei einer bestimmten Auflösung, desto besser die Qualität des Filmes, aber umso mehr Speicher wird für den Film benötigt.


Weitere Aspekte wie Farbraum oder Anamorphic beeinflussen ebenfalls die Grösse des Filmes.


In der folgenden Tabelle ist die durchschnittliche Bitrate und die allgemein zu erwartenden Bitraten für andere Auflösungen mit üblichen Settings zu sehen. Die Bitraten ändern sich je nach Art des Filmes, Auflösung, Kodek und Kompression stark. Dies sind lediglich Richtgrössen, und wurden berechnet für MP4-Dateien mit dem H.264 Codec.

Bitrate /  Auflösung

320x240

480x2701024x5761280x7201920x1080
kbps4007001'5002'5004'000
mbps0.40.71.52.54
MB/S0.10.10.20.30.5
MB/Min35.311.318.830

Ein durchschnittlicher 10 Minuten dauernder Film in einer 480x270 Auflösung braucht also ca. 53 MB Speicherplatz. Der selbe Film in einer 720p HD Auflösung braucht ca. 180 MB. 


Anwendungsbeispiel: Netzwerkverkehr

Wenn 50 Personen diesen 10 Minuten dauernde Film schauen führt dies zu einem Netzwerkverkehr von 2.7 GB bei einer 480x270 Auflösung. Wird der Film in 720p HD Auflösung geschaut führt dies zu 9 GB Netzwerkverkehr.

Schauen die 50 Lernenden den Film gleichzeitig, so muss das Netzwerk 35 Mb/s (4.4 MB/s) an Daten übertragen können. Wird der Film in 720p HD Auflösung geschaut führt dies zu einer Netzwerkbelastung von rund 125 Mb/s (15.6 MB/s).

Bei 100 gleichzeitigen Zugriffen verdoppeln sich die Zahlen entsprechend.

Als Vergleich: mit einem üblichen 802.11n Wireless Access-Point können real ca. 40-50 Mb/s übertragen werden. Mit spezieller Hardware ist ein Durchsatz bis 100 Mb/s realistisch, allerdings müssen das auch die Endgeräte unterstützen. 50 Lernende die in einem Zimmer ein Lehrvideo anschauen kann netzwerktechnisch also bereits kritisch sein.

HandBrake Einstellungen

Wenn Sie Videos für OpenOLAT selbst erstellen bzw. bereitstellen, können Sie diese mit einer speziellen Transcoding-Software in das richtige Format bzw. die benötigte Auflösung bringen. Wir empfehlen dazu HandBrake, eine freie OpenSource Software. Mehr Informationen zur Software finden Sie auf der Wikipedia-Seite HandBrake, sowie der Produktwebseite https://handbrake.fr/.  https://en.wikipedia.org/wiki/HandBrake

1. Öffnen Sie HandBrake, und wählen Sie die zu konvertierende Datei aus. Ausgangsformate sind z.B. M4V- oder MOV-Dateien.

2. Selektieren Sie unter "Presets" ein Profil (Empfehlung: "Very Fast" oder "Fast") und aktivieren sie "Web optimized".


Am besten lassen Sie alle übrigen Einstellungen wie voreingestellt.

3. Über "Preview" und "Settings" stellen Sie die gewünschte Ausgabegrösse / Auflösung ein.


  • Klein: 320 und 480
  • Mittel: 1024
  • Gross (HD): 1280 und 1920
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