Im Fragenpool besteht eine Frage respektive ein Item nicht nur aus der Frage selbst. Zusätzlich können noch weitere Informationen über die Frage selbst, sogenannte Metainformationen oder auch Metadaten, vorhanden sein. Sie beschreiben ein Item genauer und ermöglichen und vereinfachen Testautoren dadurch die Auswahl und Zusammenstellung. Der Grossteil der Metadaten muss von einem Autor eingetragen werden.
Insgesamt stehen im Fragenpool mehr als 20 Metadatenfelder gemäss den Learning Objects Metadata zur Beschreibung zur Verfügung. Wenn Sie das Recht zur Bearbeitung besitzen, können Sie diese unter den Punkten Allgemein, Itemanalyse, Rechte, und Technik anpassen. Bitte beachten Sie jedoch, dass insbesondere Änderungen unter Itemanalyse nur mit diesbezüglichen Vorkenntnissen vorgenommen werden sollten.
In der Detailansicht befinden Sie sich direkt im Editor der Frage. In der Toolbar rechts oben können die Metadaten aktiviert werden. Sie werden anschliessend rechts des Frageneditors angezeigt und können direkt bearbeitet werden. Die Eingaben müssen anschliessend noch mit OK gespeichert werden. Sofern der Beurteilungsprozess aktiviert ist, können die Metadaten im Status Draft und In Revision bearbeitet werden. Benutzer mit Verwalten-Recht, Poolmanager oder Systemadministratoren können die Metadaten zudem im Status Review und Final bearbeiten.
Metadaten
Allgemein
Enthält Informationen zur Kategorisierung wie Thema und Fachbereich sowie die Verschlagwortung. Die Auswahl an Fachbereichen sollte die Bereiche Ihrer Institution abdecken. Sie können hier aus denjenigen Fachbereichen auswählen, die Ihnen zugeordnet worden sind. Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Poolverwalter oder Administrator auf falls Fachbereiche fehlen. Unter Level kann eine Stufe ausgewählt werden. Hier bieten sich zum Beispiel Kompetenzstufen oder Schwierigkeitsgrade an. Auch diese wurden zuvor durch den Administrator definiert. Unter Zusatzinformationen können weitere Metadaten eingegeben werden. Abdeckung beschreibt das Themengebiet und grenzt dieses zusammen mit den Schlagworten ein. Bei der Sprache wird standardmässig Ihre OpenOLAT-Sprache eingetragen und bei der Testart können Sie auswählen, ob die Frage für einen summativen oder formativen Test gedacht ist.
Itemanalyse
Enthält Informationen zur Itemanalyse und der Verwendung in Tests. Die Itemanalyse ist ein Satz an (statistischen) Verfahren, mit dem einzelne Fragen im Hinblick auf ihre Eignung zur Wissensmessung respektive Wissensabfrage des Untersuchungszieles bewertet und beurteilt werden. Typische Kennwerte sind die Itemschwierigkeit und die Trennschärfe.
Die Itemschwierigkeit drückt mit einem Wert zwischen 0 und 1 aus, wie schwer eine Frage zu beantworten ist, und gibt damit an wie viele Personen einer Kandidatengruppe die Frage korrekt lösen im Verhältnis zur maximal erreichbaren Punktzahl. Zweck des Schwierigkeitsindexes ist die Unterscheidung von Personen mit hoher Merkmalsausprägung und Personen mit niedriger Merkmalsausprägung. Unbrauchbar sind demzufolge alle Items, die von allen Personen, bzw. Items, die von keiner Person gelöst werden konnten oder bejaht wurden (Index-Wert nahe 1 bzw. 0). Items mit Werten nahe 1 sind zu einfach und unterscheiden nicht zwischen den Leistungen von Personen und Items mit Werten nahe 0 sind zu schwierig. Beachten Sie, dass bei einer Multiple Choice Frage mit 5 Antwortalternativen (4 Distraktoren) die Ratewahrscheinlichkeit bereits 20% beträgt. Für eine gute Leistungsdifferenzierung eignen sich Items im Bereich 0.4-0.9 oder 40-90%.
Die Standardabweichung (der Itemschwierigkeit) gibt mit einem Index-Wert zwischen 0 und 1 an, wie stark sich die Antworten auf eine Frage zwischen mehreren Personen unterscheiden, wie hoch die Antworten um den Mittelwert streuen (Schwankungsbreite). Eine Standardabweichung umfasst etwas mehr als 68% aller Werte um den Mittelwert, zwei Standardabweichungen umfassen knapp 95.5% aller Werte in der Werteverteilung. Je kleiner die Standardabweichung ist, desto "stabiler" ist die Itemschwierigkeit über eine oder auch mehrere Testkandidatenpopulationen, je grösser, desto "instabiler" ist sie. Items mit einer hohen Standardabweichung sind demzufolge mit etwas Vorsicht auszuwählen.
Die Trennschärfe gibt mit einem Wert zwischen -1 und +1 die Fähigkeit eines Items an, Kandidaten mit guter und schlechter Leistung in der Gesamtprüfung zu trennen. Sie gibt an, ob eine Frage etwas Ähnliches abfragt wie der übrige Test. Die Trennschärfe ist daher der wichtigste Kennwert in der Itemselektion. Sie wird berechnet als Korrelationskoeffizient zwischen der erreichten Punktzahl in diesem Item und der Gesamtpunktzahl in der Prüfung ohne dieses Item. Für eine gute Leistungsdifferenzierung sind Items mit klar positiver Trennschärfe erforderlich, wenn möglich grösser oder gleich 0.2, sicher aber grösser als 0.1. Items mit Trennschärfen um 0 tragen nichts zur Differenzierung bei, solche mit negativer Trennschärfe laufen sogar dem Differenzierungsziel entgegen und sollten in Folgetests nicht mehr verwendet werden.
Weiterhin können hier Angaben zu den Distraktoren gemacht werden, also wieviele Antwortalternativen zur Verfügung stehen, sowie festgelegt werden ob sich das Frageitem für summative (bewertende), formative (diagnostische) oder beide Arten von Tests eignet (Testart). Ob das Item bereits in einem Test verwendet wird, wird vom System automatisch festgelegt. Sie finden hier die genaue Anzahl. Dies wird bei Einbindung in einen Test automatisch erhöht.
In der Teststatistik eines Tests wird für jedes Frageitem eine Itemanalyse durchgeführt und ausgegeben. Die Daten können anschliessend manuell von der Teststatistik in die Metadaten des Frageitems übertragen werden.
Alle anderen Parameter werden nicht von OpenOlat berechnet. Wenn Daten dazu vorliegen (z.B. aus anderen Systemen oder nach manueller Berechnung) können diese manuell am Frageitem eingetragen werden.
Rechte
Enthält Informationen über den Urheber bzw. den Verfasser des Frageitems. Alle Personen, welche die Frage erstellt oder editiert haben werden als Autoren aufgelistet. Die Autoren können zudem manuell hinzugefügt oder entfernt werden. Der Urheber wird kann nur manuell hinzugefügt oder entfernt werden.
Weiter kann das Copyright definiert werden. Standardmässig stehen Creative Commons Lizenzen zur Auswahl. Informationen zu Creative Commons finden Sie in der Wikipedia und unter www.creativecommons.org. Werden weitere zusätzliche Lizenzen benötigt, können diese vom Systemadministrator erstellt werden.
Sowohl Lizenzgeber als auch Lizenz können manuell hinzugefügt werden und haben keine weiteren Auswirkungen. Ist eine initiale Lizenz bzw. ein initialer Lizenzgeber für den Fragenpool in der Administration konfiguriert, so werden diese automatisch beim Anlegen einer neuen Frage eingetragen. Sobald jemand die Rechte zur Bearbeitung eines Frageitems hat, kann diese Person auch die Lizenz und den Lizenzgeber anpassen.
Technik
Unter Technik finden Sie Informationen zum Editor in der die Frage erstellt wurde, sowie dessen Version. Das Format gibt an, welches technische Format die Frage hat. Erstellt und letzte Änderung geben an, wann die Frage erstellt bzw. importiert wurde und ob z.B. anschliessend noch Änderungen daran vorgenommen wurden.
Sofern der Beurteilungsprozess aktiviert ist, wird die Version automatisch erstellt. Jedes Mal, wenn eine Frage in die Beurteilung und somit in den Status Review gegeben wird, wird die Version um einen Zähler erhöht. Ist der Beurteilungsprozess nicht aktiviert, kann die Version manuell eingetragen und angepasst werden.
Alle anderen Attribute im Bereich Technik können nicht bearbeitet werden.
Bewertung
Sofern der Beurteilungsprozess aktiviert ist, werden in diesem Abschnitt die Bewertungen der Frage angezeigt.
Pool und Gruppen
Listet die Pools und Gruppen in welchen das Frageitem freigegeben wurde.
Achtung
Wenn ein Frageitem aus einem Test im Standard QTI 2.1 in den Fragepool importiert wird, verliert es alle Metadaten.